Wintergedicht - Landhotel Schloss Daschow

Die zwei Winter-Mädchen

Lange ist es noch nicht her
   im Herzen dieser beiden
dass die schon flache Herbstsonne
ihre restliche Wärme in das
reiche Laub der Büsche und Bäume
dort am Bach
hineinleuchtete.

 

Als diese beiden Mädchen 
   nun schon Winter geworden
die Landschaft besuchten
und ihre Augen
bei den kleinen Wellen
des eisigen Baches
innehielten.

 

Die Kälte dieses Tages hatte
   keine Einladung ausgesprochen
das aus dem See kommende
Bachwunder nicht nur so
kennen zu lernen.

 

Nicht mit den Augen
   auch mit den Füßen lässt sich's
gut beobachten.
Sie sollen helfen das Winterwasser
zu erfahren.

 

Zu gross ist der Wunsch diesen 
   Genuss herbei zu führen.
Drum Schuhe, Strümpfe aus
und Füße rein in den Strom.

 

Durchschritten wird er
   wadentief nass
Steine, Äste befühlt keine
Spur von Kälte.

 

Vertauscht haben sie die
   Jahreszeiten den Winter
zum Sommer gemacht  bis sie dann
nach getaner Lust und Laune
dieses Erfahrungsfeld verlassen
und  ihren Spaziergang
in Richtung nach Hause  beenden.

 

Barfuss
Schuhe und Strümpfe
in der Hand.

 

Michael Beck, Daschower Gedichte
Erstabdruck: Schweriner Volkszeitung Weihnachtsausgabe 2006

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